Nachtlichter


Das Buch habe ich über buecher.de von dem btb Verlag zur Verfügung gestellt bekommen. Bis ich das Buch in den Händen hielt habe ich noch nie etwas davon gehört, dementsprechend skeptisch war ich auch zu beginn, vor allem da es autobiografisch ist. 

Zum Buch   Amy ist auf den Orkneys aufgewachsen. Ihr Vater litt seit seiner Jugendzeit unter manisch-depressiven Schüben, verbrachte oft viele Monate in Kliniken auf dem Festland. Die Mutter flüchtete sich immer mehr in eine übersteigerte Religiosität, wurde eine „wiedergeborene Christin“. Die langen Abwesenheiten des Vaters führten den kleinen Bauernhof oft bis an den Rand des Bankrots. Kein Wunder, dass Amy gleich nach Schule und Ausbildung die Flucht nach London antrat. Sie wollte unbeschwert leben, Freunde und ihren Platz in der Welt finden. Doch zwischen Studium und kleinen Jobs überwiegen bald die Partys, die Drogen und der Alkohol. Immer mehr verliert Amy ihr Ziel aus den Augen. Dies alles erfahren wir aus den Rückblenden, inzwischen ist Amy nach langer Alkoholsucht auf die Orkneys zurückgekehrt. Sie sucht in der Einsamkeit seelische Heilung und einen Neuanfang.

Meine Meinung   Mit dem Buch offenbart die Autorin und ihre Seele. Man erfährt alles darüber wie ihr leben abgelaufen ist, was für höhen und tiefen sie erlebt hat. Dies beschreibt sie ungeschönt und auf eine extrem ehrliche art und weise wie man es nicht oft ließt. Es ist kein einfaches Buch und für den Inhalt und Handlungsstrang extrem langatmig. Jedoch spiegelt es kraftvoll ihren Kampf gegen die Abhängigkeit und ihre Begeisterung für die Natur wider. Ich bewundere Sie für Ihren Mut und ihre Gabe, dieses Thema so intensiv aufzuarbeiten und anderen zugänglich zu machen. Ich habe mich zwar teilweise beim Lesen gequält und mich dazu gezwungen, dennoch möchte ich nicht missen, es gelesen zu haben.

Zitat   Ich freundete mich allmählich mit dem Gedanken an, dass Alkoholismus eine Form von Geisteskrankheit ist und nicht nur eine schlechte Angewohnheit oder ein Mangel an Kontrolle.

Fazit   Ein unglaubliches Buch. Ungeschönt, Tapfer und unglaublich ehrlich!
Sterne: ★ ★ ★ ★ von 5 möglichen Sternen

Zum Autor   Amy Liptrot ist auf den Orkneyinseln aufgewachsen. Als Journalistin schreibt sie für verschiedene britische Magazine. Das Memoir NACHTLICHTER, ihr erstes Buch, begeisterte Leser wie Presse gleichermaßen, stand wochenlang auf den britishen Bestsellerlisten und wurde u.a. mit dem Wainwright Prize for Best Nature and Travel Writing sowie dem PEN Ackerley Prize für autobiografisches Schreiben ausgezeichnet.  ©amazon.com

Klappentext   Die ursprüngliche Kraft einer einzigartigen Landschaft lässt alte Wunden heilen: Mit Anfang dreißig spült das Leben Amy Liptrot zurück an den Ort ihrer Kindheit - die Orkney Islands, im dünn besiedelten Schottland wohl die abgelegenste Region. Hier schwimmt die britische Journalistin morgens im eiskalten Meer, verbringt ihre Tage als Vogelwärterin auf den Spuren von Orkneys Flora und Fauna und ihre Nächte auf der Suche nach den »Merry Dancers«, den Nordlichtern, die irgendwo im Dunkeln strahlen. Und hier beginnt sie nach zehn Jahren Alkoholsucht wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen. Mit entwaffnender Ehrlichkeit erzählt Amy Liptrot von ihrer Kindheit, ihrem Aufbruch in die Stadt, nach Edinburgh, weiter nach London. Vom wilden Leben, dem Alkohol, dem Absturz. Vom Entzug und der Rückkehr zu ihren Wurzeln auf Orkney, wo sie der Natur und sich selbst mit neuen Augen begegnet.


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